"Es gibt nichts Schlimmeres als ein scharfes Bild eines unscharfen Konzepts"
Ansel Adams
Seit meinen Anfängen mit diesem Medium, hat sich viel verändert in der Welt der Fotografie. Am Anfang noch mit Farbnegativ Film und später dann der Wechsel zum Dia-Positivfilm, über all die Jahre hat mich der Fuji Velvia 50 und der Ektachrome E100s überzeugt und begleitet. Die Feinkörnigkeit und Farbtreue dieser beiden Filme haben mich immer überzeugt, ich benutzte die Filme sowohl im Kleinbild-Format wie auch im Mittel-Format 6x7.
Im Jahr 2008 habe ich dann den Schritt zur digitalen Fotografie gewagt. Um dieses Medium besser zu verstehen, entschloss ich mich, ein Studium in Foto-Design zu machen. Die digitale Fotografie bietet mittlerweile viele Vorteile, denen ich anfänglich noch sehr skeptisch entgegen getreten bin. So kann mit dem zusammensetzen von mehreren Bildern heute die Grösse von Grossbild Aufnahmen erreicht werden, dies bei noch besserer Qualität als beim Film, da die Sensoren sowie die Prozessoren der professionellen Fullframe DSLRs immer weiter entwickelt und optimiert werden.
Mein fotografischer Schwerpunkt liegt auf Landschaft, Natur, Flora und Fauna. Menschen fotografiere ich hauptsächlich in uns fremden Kulturen, wie den indigenen Völker in Südamerika. Ich versuche in jeder Disziplin den Sinn für Details und Dramaturgie ein zu fangen. Sowohl die der Landschaften, der Flora und Fauna sowie der Kulturen mit all deren Eigenheiten.
Ich arbeite im Moment an einem Buchprojekt über Peru. Peru gehört zu den Multidiversitätsländern auf unserem Planeten und bietet ein unglaublich gosses Spektrum an verschiedenen Arten sowohl in Flora und Fauna. Die Avifauna ist mit bisher 1'846 bekannten endemischen Vogelarten sogar die grösste Weltweit. Auch der Anteil indigener Völker gehört zu den grössten der Welt, von den Andenvölkern wie den Quechua oder Aymaras bis zu den Regenwaldvölker wie den Awajun, Shipibos, Matsigenkas und vielen anderen teils unkontaktierten oder sogar unbekannten Völker im Regenwald Peru's. Der Anteil der Indigenen Bevölkerung beträgt 47% und dazu noch 35% Mestizias.
Trotzdem soll der eigene Lebensraum hier in den Alpen nicht zu kurz kommen, so habe ich den Bildband "Alpleben - ein Porträt der Älpler" fotografiert und den Text dazu verfasst. Das Buch wird im Register Alpleben vorgestellt. Die Alpen im Berner Oberland sind einer ständigen Veränderung unterworfen wie alles andere in unserem Leben ebenso. Leider gehören dadurch die Älpler so wie wir sie bis jetzt gekannt haben zu einer fast aussterbenden „Spezies“. Dieses Buch soll das Leben der Älpler würdigen und aufzeigen was es auf sich nimmt, einen Sommer lang auf einer Alp zu verbringen, dass es eben nicht nur ein Klischee-Beruf ist, sondern harter Alltag, wie ihn die meisten Leute nicht kennen und sich auch nicht vorstellen können. Den Älpern gehört ein Grosser Kranz gewidmet, sie Bewirtschaften unter teils sehr schwierigen Bedingungen unsere Alpen und Pflegen trotz aller Widrigkeiten die Traditionen der Alpen.
Ich liebe vor allem auch immer noch die schwarz/weiss Fotografie. Inspirierend dabei, waren für mich immer die Fotografien von Ansel Adams. Adams' Werk aus dem Yosemite ist noch heute das Mass aller Dinge wenn es um schwarz/weiss Landschafts-Fotografie geht. Die Ausrüstung damals war noch deutlich schwerer, wie mag es ihm doch ergangen sein, wenn er mit seiner schweren Wiesta-Field Kamera (ca. 10 Kg inkl. Stativ) kletterte, dazu kamen noch die Objektiv-Standarten und die Plan-Filmkassetten (jede Kasette = 1 Bild) welche auch noch aufs Gewicht drückten. Damals war noch jedes Foto bares Geld, da er meist nur 5-6 Kasetten mit sich herum schleppte, musste jedes Foto beim ersten Versuch passen. Erschwerend kam damals sicher auch noch dazu, dass eine vernünftige Kletterausrüstung nicht vorhanden war, klettern mit Nagelschuhen und bestenfalls ein Seil um den Bauch gebunden waren damals die Regel.
Schwarz/weiss Bilder werden in der Regel erst am PC in s/w konvertiert, aber trotzdem gilt es dem schon bei der Aufnahme Rechnung zu tragen. Wie Belichte ich dieses Bild, und was für Möglichkeiten bietet mir diese Aufnahme beim konvertieren in schwarz/weiss? Für mich stellt s/w Fotografie auch die grössere Kunstform dar, das Spiel mit all den verschieden Grautönen die zwischen Schwarz und Weiss liegen, zudem lenken keine Farben vom eigentlichen Sujet ab, somit wird der Fokus auf das Sujet selbst gelenkt.

Im High Camp des Nevado Tocllaraju auf 5'050m. Von links: Tocllaraju 6'032m, Palcaraju 6'274m Ishinca 5'550m, Ranrapalca 6'162m und Ocshapalca 5'888m (Foto: Fredy Lliuya)